Unsere Reise durch die Masuren

Für unsere Reise durch die Masuren haben wir folgende Literatur zur Vorbereitung genutzt:

  • Baedeker polnische Ostseeküste Danzig Masuren
  • Masuren per Rad, H. Lindenberg, Kettler-Verlag, ISBN 978- 3-932546- 43-3
  • Landkarte Südliches Ostpreußen 1:200000, Höfer - Verlag, ISBN 978-3-931103-25-5
  • div. Infomaterial vom poln. Fremdenverkehrsamt
  • Landkarte der großen masurischen Seen Wielkie Jeziora Mazurskie 1:50000, COMPASS, Krakau, ISBN 978-83-8184-103-0.
  • Faltblätter des greenvelo: https://greenvelo.pl/de.

Die Ausgaben der Reiseführer, Karten,... sind oft schon älter, es gibt kaum aktuelle Ausgaben.

Wichtig war dann auch ein Landkartenprogramm mit offline-Karten auf dem Smartphone. Ich habe Oruxmaps und die Karten von openandromaps verwendet und die tracks aufgezeichnet. Diese stehen als gpx-Dateien zur Verfügung.

Touren als gezippte gpx-Dateien

Für die Hin- und Rückfahrt nutzten wir die Bahn: die Regionalbahn nach Stettin im VBB-Tarif, danach den Zug von Stettin nach Olsztyn (Fahrkarte über die Internetz-Seite der PKP / intercity.pl --> Vielen Dank an unseren muttersprachlichen Pfarrer). Die Rückfahrt ging dann von Gdynia nach Berlin mit dem direkten Zug.
Unsere Tagestouren waren ca. 50-80 km lang. Mit Pausen, Besichtigungen ... erreichten wir eine Geschwindigkeit von ca. 10 km/h . Nutzlos waren die mitgenommenen 3-Bein-Hocker: es gibt genug Bushaltestellen oder "Herrgottswinkel"/Marienaltäre, die eine Sitzgelegenheit bieten.
Wir sind ohne Zelt, Schlafsack und Iso-Matte gefahren und haben uns Hotelübernachtungen o.ä. gegönnt. Von Berlin aus buchten wir nur die ersten und letzten Übernachtungen, alles andere haben wir dann immer am Abend für den Folgetag erledigt (alle Unterkünfte hatten WLAN). Fest eingeplant waren auf dem Rückweg der Oberländische Kanal, die Marienburg und zum Schluss ein paar Tage in Danzig. Ansonsten haben wir die Tagestouren nach erreichbaren Orten und Unterkünften geplant.

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30.08.2020

Und nun aber los... Wir sind am Abend in Olsztyn angekommen und haben uns auch den nächsten Tag noch Zeit für die Stadt genommen: es wäre schade gewesen, gleich loszudüsen. Olsztyn ist Hauptstadt von Ermland/Masuren und bietet genug Sehenswertes, z.B. die Burg mit Museum und eine nette Innenstadt. Auch Kopernikus hat hier gewirkt. Die erste Tagestour führte uns über knapp 50km nach Targowo in ein Hotel speziell für Feierlichkeiten auf dem Dorf. Davon haben wir im Laufe unserer Tour mehrere gesehen: das scheint Mode in Polen zu sein.

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31.08.2020

Am zweiten Tag ging es weiter nach Pisz (Johannesburg) durch die Puszcza Piska (Johannisburger Heide). Auf dem Weg dorthin haben wir den ersten Friedhof eines "verlassenen" Dorfes gesehen: der Friedhof war das einzige, was vom verlassenen Dorf übriggeblieben ist und wurde im Rahmen einer deutsch-polnisch-russischen Aktion erkennbar erhalten. Solche Friedhöfe ohne zugehörigem Dorf sind uns auf unserer Reise noch mehrfach "begegnet".

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01.09.2020

Ende des dritten Tages war die Stadt Ełk (Lyck). Auch hier verbrachten wir einen Tag zusätzlichen Tag. Der Wasserturm wird von der deutschen Minderheit verwaltet: wir besichtigten ihn mit Führung ohne feste Öffnungszeiten. Im Innern befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte der deutschen Masuren. Sehenswert ist auch das Museum im Kleinbahnbahnhof. Die aktuelle Ausstellung behandelte den Volksentscheid nach dem Versailler Vertrag im Jahr 1920 zum Verbleib der Masuren bei Deutschland oder bei Polen (der 100. Jahrestag). Die Kleinbahn selber führt an Samstagen auch noch Fahrten durch und bietet mehrere tolle Spielstationen zum Verständnis der Eisenbahn bzw. deren Technik.

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03.09.2020

Am fünften Tag fuhren wir weiter nach Giżycko (Lötzen) über Stare Juchy. Diese Stadt hat uns auch gezeigkt, dass Reiseführern nicht zuviel Bedeutung gegeben werden muss. In Giżycko gibt es eine handbetriebene Drehbrücke (der elektrische Antrieb wurde nach einem schwerwiegenden Defekt wieder ausgebaut), eine Schinkelkirche, einen als Aussichtsturm genutzten Wasserturm und auch die Reste der Festung Boyen sind sehenswert. Das alles war dem Radreiseführer nicht erwähnenswert. Auch hier sind wir einen Tag geblieben und unternahmen noch eine Tour in die Umgebung.

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05.09.2020

Der siebente Tag endete auf der Halbinsel Kal südlich von Wegorzewo (Angerburg) und ermöglichte uns am achten Tag eine Tour zur Pyramide in Rapa (eine Grabstätte), auf Holperstraßen in der Nähe der Grenze zum Kaliningrader Gebiet. Auf dem Weg nach Kal ließen wir bewusst die alten Bunker in Mamerki links liegen. Zu unserem Glück waren auf der an der Pyramide gekauften Ansichtskarte auch die Eisenbahnbrücken von Stańczyki (Staatshausen) abgebildet: diese bestimmten dann das Tagesziel des neunten Tages.

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07.09.2020

Dorthin fuhren wir über die Stadt Gołdap (Goldap) und waren am Ende der Tages das einzige Mal auf einem Bauernhof untergebracht (unser einziges Frühstück mit Selbstversorgung). Das war auch das einzige Mal, dass wir so direkten Kontakt mit der polnischen Bevölkerung hatten.

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08.09.2020

Der nächste Tag war dann ziemlich verregnet, dafür wurden wir aber mit dem Hotel in Lekuk Mały belohnt: hier stimmte einfach alles, sogar der Blick aus dem Fenster über den See (auch wieder ein Hotel für Familienfeiern).

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09.09.2020

Ziel des elften Tages war dann Mikołajki (Nikolaiken), das als Herz der Masuren gilt. Am Folgetag nahmen wir uns noch Zeit, das Reformationsmuseum anzusehen. Die Vielzahl an Gesangsbüchern und Dokumenten hat uns sehr beeindruckt.

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10.09.2020

Das Ende des zwöIften Tages war seitens der Übernachtung der Höhepunkt: wir nächtigten in der Burg in Reszel (Rößel). Reszel ist auch eine der wenigen, nicht vom Krieg (bzw. den Kriegen) betroffenen, Städte. Und für uns als Hotelgäste war auch die Besichtigung der Burg am nächsten Tag kostenlos (Zu sehen war eine erstaunlich umfangreiche Sammlung von Folterinstrumenten).

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11.09.2020

Dieser Tag (der dreizehnte) endete in Dobre Miasto (Guttstadt) ohne Station in Lidzbark Warminski, da wir wegen der LKW auf den schlechten Straßen unsere Route im Laufe des Tages änderten - wir wollten in Ruhe fahren. Dobre Miasto ist eine typische, unspektakuläre polnische Kleinstadt, hat aber einen besonders schön gestalteten Park am Flussufer und wie fast alle Städte etwas Stadtmauer und ein paar Türme.

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12.09.2020

Der vierzehnte Tag endete in Pasłek (Preußisch Holland) als Ausgangspunkt für den nächsten Tag. Dort fanden wir (als endlich die Hochzeiten vorbei waren) in der Kirche eine besondere Orgel auf den beiden gegenüberliegenden Seiten des Kirchenschiffs. Trotz Zerstörung bietet die Stadt auch Tore und Mauerreste.

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13.09.2020

Den fünfzehten Tag verbrachten wir zu großen Teilen am Oberländischen Kanal mit dem technischen Denkmal: der Überführung der Schiffe von einem Kanalstück zum nächsten über geneigte Ebenen mittels "Seilbahn". Alles wird noch mit Hand gesteuert und mit Wasserkraft angetrieben. Die Fahrt weiter nach Stare Pole ging durch eine Gegend, die mit dem Spreewald vergleichbar ist: eine flache Ebene mit vielen Wassergräben. In Stare Pole ist als Sehenswürdigkeit das Denkmal einer "Rekordkuh" aufgestellt (Den Hinweis haben wir von einer amtlichen Tafel mit den Sehenswürdigkeiten der Gegend.).

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14.09.2020

Am sechszehnten Tag ging es nur ein kurzes Stück bis nach Malbork (Marienburg), denn wir wollten uns unbedingt die Burg ansehen. In der Altstadt gibt es leider nicht mehr viel zu sehen: zwei Stadttore und eine Kirche haben den 2.Weltkrieg überstanden, das Rathaus wurde von den Polen wieder aufgebaut. Die ehemals breite Hauptstraße mit Laubengängen ist einer schlechten Fußgängerzone mit Neubauten gewichen.

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15.09.2020

Am nächsten Tag (der siebzehnte war's) versuchten wir, über die alte Weichsel-Eisenbahnbrücke nach Tczew (Dirschau) zu kommen, aber wir mussten zurück zur Straßenbrücke der 22. Dadurch haben wir aber auch den neuen Weichsel-Radweg gefunden: viele Kilometer gute Radpiste, ein guter Teil direkt auf der Deichkrone. Nach Danzig sind wir dann abseits des Verkehrs entlang der Mołlava gelangt. Der Untergrund war zwar holprig, aber dafür sind wir durch ein Tor (Brama Nizinna) in den Befestigungsanlagen in die Stadt eingefahren.

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16.09.2020

So, geschafft: nun hatten wir noch zwei Tage Zeit für Danzig. Danzig ist eine überaus sehenswerte Stadt und ist vermutlich durch ihre Entwicklung aufgrund des Sonderstatus als Freie Stadt nach dem ersten Weltkrieg auch wirklich etwas Besonderes. Und unsere polnischen Nachbarn haben es in bewundernswerter Weise geschafft, die Altstadt wieder aufzubauen und nicht mit Beton vollzustellen.
Die letzte Nacht haben wir dann in Gdynia verbracht, um in Ruhe in den Zug nach Berlin einsteigen zu können. Und das war auch gut so, denn der Zug führte einen falschen Wagen mit zu wenig Plätzen (auch für die Räder).

Alles zusammen genommen waren wir dann in den drei Wochen knapp 1000 km auf dem Rad unterwegs gewesen und haben viel gesehen und viel gelernt. Die Störche waren schon weg, dafür gab es vielerorts Kraniche. Auch Hinweisschilder auf Elche gab es, aber gesehen haben wir keinen. Für uns interessant war der geschichtliche Hintergrund, denn diese Gegend ist ja im Prinzip "preußisches Stammland" und bietet von daher Vieles zur Geschichte Europas.

Drehbrücke in Giżicko

Drehbrücke in Giżicko


Gewölbe in der Trinitatiskirche in Danzig

Gewölbe in der Trinitatiskirche in Danzig


Eisenbahnbrücke über die Weichsel bei Tczew

Eisenbahnbrücke über die Weichsel bei Tczew


im Bahnhof in Marienburg

im Bahnhof in Marienburg


Schiffstransport am Oberländischen Kanal

Schiffstransport am Oberländischen Kanal


eine Rampe  am Oberländischen Kanal

eine Rampe am Oberländischen Kanal


Oskar M. und sein Vater

Oskar M. und sein Vater


Figuren auf einem Haus in Tczew

Figuren auf einem Haus in Tczew


Eisenbahnbrücken in Staatshausen

Eisenbahnbrücken in Staatshausen


Reszel - Blick aus der Burg zur Stadt

Reszel - Blick aus der Burg zur Stadt


Gewölbe im Rathaus zu Pasłek

Gewölbe im Rathaus zu Pasłek


die Pyramide in Rapa

die Pyramide in Rapa

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